Männervesper

Männervesper

Im Rahmen der Gemeindewoche 2022 gab es in unseren Kirchengemeinden das erste Männervesper. Und da dieses großen Anklang fand, wird dieses Format fortgeführt.

Herzlich Willkommen, wenn sich donnerstags abends die Gemeindehaustüren in Eschelbronn öffnen und es heißt: „Männer unter sich“. Nach der Begrüßung und einem herzhaften Vesper gibt es einen Vortrag zu einem Glaubens- und Lebensthema mit anschließender Diskussion und Aussprache. Dauer ca. 2 Stunden.

Der Eintritt ist frei. Um die Unkosten für den Referenten und das Vesper zu decken, sind wir jedoch für eine Spende dankbar. Alle interessierten Männer sind herzlich eingeladen.

Weitere Infos erhalten Sie im Pfarramt unter der Telefonnummer 06226-41856.  

 

Rückblick Männervesper vom 27.Oktober 2023 um 19:30 Uhr mit Pfarrer i.R. Werner Bär – „Mit Bienen durchs Jahr – der Natur auf der Spur“

Pfarrer Ralf Krust durfte zahlreiche Männer aus der Kirchengemeinde zum traditionellen „Männervesper“ im evangelischen Gemeindehaus begrüßen, das jährlich stattfindet. Neben dem „Frauenfrühstück“ ist es eine beliebte Veranstaltung im Kirchenjahr, wo nicht nur das leibliche Wohl im Mittelpunkt steht, sondern auch ein Fachvortrag eines Referenten auf dem Programm steht. Besonders begrüßte der Pfarrer einige Mitglieder aus der Altersmannschaft der Feuerwehr, sowie Sänger des Lyra-Männerchores, die den Abend gern gesanglich mitgestaltet hätten, aber krankheitsbedingt war dies an diesem Abend nicht möglich. Auch aus den Nachbargemeinden konnten einige Gäste begrüßt werden. Nicht zuletzt begrüßte der Pfarrer den Referenten des Abends Pfarrer i.R. Werner Bär, der einen Vortrag zum Thema „Bienen“ vorbereitet hatte. Ralf Krust erwähnte in seinen Eingangsworten, dass in der Bibel nicht viel über die Bienen geschrieben ist, aber er konnte trotzdem einige Textpassagen finden, wo die Begriffe „Bienen“ und „Honig“ auftauchen. Nach dem Tischgebet ging man über zum kräftigen Vesper mit warmem Fleischkäse und Kartoffelsalat, das so gut schmeckte, dass sich nicht wenige noch einen Nachschlag holten.

Dann schritt Werner Bär ans Rednerpult und stellte sich vor. Er ist ursprünglich Südbadener, war dann aber während seiner beruflichen Tätigkeit Pfarrer in Hoffenheim, Zaisenhausen und Kraichtal-Gochsheim. Seit 19 Jahren beschäftigt er sich in seinem Hobby mit den Bienen und er beschrieb in seinem Vortrag anschaulich den Ablauf eines ganzen „Bienen-Jahres“. Man schenkte ihm zum Geburtstag einmal ein Bienenvolk und seitdem hat Werner Bär Feuer gefangen. Besonders beeindrucke ihn die harmonische Zusammenarbeit von über 50.000 Individuen, die wie selbstverständlich für das Nötige sorgen. Im Winter halten sie sich in einer Kiste auf und leben von ihren Vorräten, die sie vor allem im Frühjahr gesammelt haben. Sie bilden eine Kugel, in deren Mitte sich die Königin befindet. Nach Weihnachten beginnt sie mit dem Legen der Eier. Bis zum Frühling schrumpft das Volk, denn die älteren Bienen sterben. Erst gegen April werden wieder mehr junge Bienen aufgezogen als sterben. An milden Tagen kann man auch im Winter Bienen fliegen sehen, wenn sie frische Pollen sammeln. An Christrose, Hasel, Schneeheide, Schneeglöckchen, Weidenkätzchen oder Spitzahorn sind sie zu beobachten. Bär ging weiterhin auf die Honigbiene ein, die in der warmen Jahreszeit in einem Staat mit rund 50.000 Mitgliedern lebt. Darunter ist eine Königin, bis zu 5.000 Drohnen und der Rest sind Arbeiterinnen. Da sich die Königin nicht selber versorgen kann, wird sie ihr Leben lang gefüttert mit einem Saft, den die Arbeiterinnen durch Drüsen erzeugen. Die einzige Aufgabe der Königin ist das Legen der Eier. Auch die Drohnen können sich nicht selber versorgen, daher betteln sie die Arbeiterinnen an um Futter. So gesehen sind die Drohnen reine Schmarotzer, die in einem großen Wettbewerb um die Begattung der Königin stehen. Nach der Begattung sterben die Drohnen ab, weil der Spermiensack beim Akt aus ihrem Körper gerissen wird. Daher hat ein intaktes Volk im Winter keine Drohnen. Die Arbeiterinnen sorgen für Hygiene im Stock, füttern die aus den Eiern schlüpfende Maden und verteidigen das Volk gegen Feinde. Schon im Frühjahr beginnen sie damit, den Wintervorrat einzusammeln. Die Arbeiterinnen bauen Königinnenzellen und füttern die alte Königin kaum noch. Diese legt Eier in diese Zellen und nach 16 Tagen schlüpfen die ersten jungen Königinnen. Die alte Königin fliegt nun davon, denn dadurch, dass sie nicht mehr gefüttert wurde, hat sie abgenommen und kann wieder fliegen. Im Spätsommer tragen die Bienen in der Regel keinen Honig mehr ein, die Zeit des Blühens ist vorbei. Jetzt müssen die Bienen gefüttert werden, da durch die Honigentnahme den Bienen der Wintervorrat fehlt. 

So ist für Bär die Ordnung im Bienenstaat ein einziges Wunder, das auf einen Schöpfer hinweist, der alles erdacht hat und in einem wundersamen Augenblick auch das Bienenvolk erschaffen hat. Beeindruckt von Bär`s Ausführungen saß die Männerschar noch eine Weile zusammen und ließ bei guten Gesprächen das „Männervesper“ ausklingen.

Roland Wolf